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Groß Dölln

25 km südwestlich von Templin entfernt liegt Groß Dölln.
Zu Groß Dölln gehören weiterhin Bebersee, Klein Dölln, Groß und Klein Väter. Das Gebiet umfasst ca. 3.916 ha.

Historie

Das Döllnfließ, das aus dem Döllnsee kommt, ist für den Namen verantwortlich. Das slawische Wort „dolne“ bedeutet „in der Niederung liegendes bzw. fließendes Gewässer“. Im Jahre 1725 wurde hier die „Neue Döllnsche Hütte“ – eine Glashütte errichtet, die 1744 abbrannte. 1747/48 legte man hier eine Kolonie an, das spätere Dorf Groß Dölln.

Der Grundname wurde noch auf andere in der Nähe befindliche Objekte übertragen, wie die Mühle am Döllnfließ, Klein Dölln, den Döllnkrug.

Durch den hohen Holzverbrauch der Glashütte wurde viel Wald gerodet. Auf einer dieser Flächen entstand der Döllnsche Krug.

Mit der Ansiedlung auf Geheiß des Königs Friedrich II. von weiteren sechs Familien aus der Rheinpfalz, 20 Büdnerhäuser waren bereits vorhanden (Glasmacherwohnungen), wurde am 18. Oktober 1774 in Berlin die Gründungsurkunde für Dölln unterschrieben.

Mehrere Brände verwüsteten das Dorf, so z. B. am 23. März 1843.

Der Wiederaufbau ging zügig voran. Um 1900 waren in Groß Dölln ca. 50 Schiffer beheimatet. Der Bau der Ziegeleien in Zehdenick sowie die nahe gelegene Schorfheide boten gute Arbeitsmöglichkeiten für die Döllner.

Im Herbst 1952 begannen in unmittelbarer Nähe die Arbeiten für einen großen sowjetischen Militärflugplatz und eine Garnison. Heute wird diese Fläche z. B. vom Michelin Drivingcenter Groß Dölln – eine Firma für Fahr- und Sicherheitstraining – genutzt.

Bereits auf einer Landkarte von 1720 wird an der Straße von Gollin nach Groß Schönebeck am Großen Döllnsee ein Krug mit dem Namen „Dellkrug“ erwähnt. Später wird vom „Döllnsche“ oder „Neue Krug“ und danach vom „Dölln Krug“ mit Teerofen gesprochen. Für 100 Pferde war 1739 am Döllnschen Teerofen ein Reisestall vorhanden.

Die Pferdekutscher wechselten hier ihre Pferde auf dem Weg von Berlin nach Prenzlau. Im Auftrag von Hermann Göring wurden 1934/1935 ein massives Gebäude mit Bootssteg, Boots- und Badehaus am Großen Döllnsee gebaut.

Nach dem 2. Weltkrieg war das Gebäude erst Jugendherberge und später Gästehaus der SED und der Regierung der DDR. Heute wird das Objekt als Hotel Döllnsee Schorfheide genutzt, ein Geheimtipp für Naturfreunde, Touristen und Seminarveranstalter.

Die Entstehung von Bebersee ist sicher zurückzuführen auf die Anordnung der jagdfreudigen feudalen Landesherren aus dem Jahre 1661, in der festgelegt wurde, einen Wildzaun von der Havel bis an die Oder zu errichten.

Es sollte ein Wildwechsel aus der Schorfheide in das Land Mecklenburg verhindert werden. Erstmals erwähnt wurde die Gemarkung Bebersee im Jahre 1718 im Potsdamer Staatsarchiv.

Das Dorf Bebersee hat seinen Namen von dem See, der an der Nordseite des Dorfes unmittelbar am Dorfe liegt. Heute trägt der See den Namen Bebersee, während er früher den Namen Biebersee geführt haben soll. Bebersee wurde im Jahre 1772 unter Friedrich dem Großen erbaut.

Acht Familien, die ihres Glaubens wegen die Pfalz verlassen hatten und in Preußen aufgenommen wurden, wurden in Gr. Väter und Bebersee angesiedelt. Die Ortschaften Bebersee und Gr. Väter bildeten ursprünglich eine Gemeinde. Das Ackerland, das zu Bebersee gehört, ist meist leichter Sandboden, sodaß der Ertrag nur gering ist.

Viele der Wohngebäude in Bebersee sind historische Häuser und Nebengebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Das Haus Nr. 28 ist übrigens Geburtshaus der Schriftstellerin Erna Taege-Röhnisch. In der Haus-Nr. 25 wohnte bis zu seinem Tode der Karikaturist Heinz Jankowsky.

Die Chronik berichtet weiter über den Zaunsetzer Muhmer am Wildzaun im Reiersdorfschen Revier (Territorium des heutigen Groß Väter). Der Ort entstand 1749, nachdem drei Kolonisten dort bebaute Hofstellen übernahmen. In Groß Väter gab es 1860 schon 20 Wohn-, 35 Wirtschafts- und zwei öffentliche Gebäude, sowie ein Forsthaus am Rande des Dorfes.

Auf dem Gelände des heutigen Feriendorfes Groß Vätersee befand sich bis in die 60er Jahre nur das Forsthaus „Alte Försterei“. Später baute das MfS eine Bungalowsiedlung, bekannt als „Dynamo-Erholungsheim“. Heute bietet das Feriendorf Groß Väter abwechslungsreiche Erholung für Familien und Schulklassen.

 

(Quellen: Uckermärkische Dörfer stellen sich vor, Groß Dölln und Bebersee – Fremdenverkehrsverein Templin e. V.; Chronik Groß Dölln von Herrn Pastorino; Brandenburgisches Namenbuch Teil 9 Die Ortsnamen der Uckermark von Sophie Wauer mit einem siedlungsgeschichtlichen Bezug von Lieselott Enders, 1996, Fotos vom Hotel Döllnsee und Herrn Berghoff, Stadtarchiv Templin, Frau Daun)

Fakten

  • urkundliche Ersterwähnung: 1747/48
  • Einwohnerzahl: 305 (Stand: Januar 2017)
  • Fläche: 3.916 ha
  • Kommunale Einrichtungen:
    Freizeit- und Gemeindezentrum Groß Dölln
    FFw Groß Dölln

Weitere Informationen

Weitere Hinweise – etwa zu Veranstaltungen – finden sich unter:

Bildergalerie

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