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Herzfelde

 Herzfelde liegt 11 Kilometer nordöstlich von Templin.

Historie

Das Dorf wird erstmals 1375 im Landbuch Kaiser Karls IV. als Hertzvelde erwähnt. Der Name setzt sich aus dem niederdeutschen „hert“ für Hirsch und „velt“ für Feld zusammen. Herzfelde liegt 13 km nördlich von Templin.

Das Dorf ist eine deutsche Gründung der wüst gewordenen Siedlung auf dem „Felde to dem Dolgen“ und war im Besitz des Ritters Henning von Berlyn mit allen Rechten und Einkünften.

Seit 1429 war Herzfelde in Besitz der Familie von dem Berge und dies rund 400 Jahre.

Nach Auskunft des Predigers Messerschmidt im Jahre 1713 soll in Herzfelde auch Markt abgehalten worden sein.

1745 gab es auch eine Wassermühle mit 1 Gang. Der Müller hieß Albrecht.

1907 übernahm Kommerzienrat Max Franke (Besitzer der Berliner Holzfirma David Franke & Söhne) das Gut Herzfelde. Das Gut wird zu einem Mustergut der Provinz Brandenburg ausgebaut. Im Ortslexikon sind aus dem Jahre 1900 folgende Angaben zu entnehmen

Gemarkungsgröße Dorf           535 ha
Gemarkungsgröße Gut            702 ha
Anzahl der Häuser Dorf             19
Anzahl der Häuser Gut              10

 Im Jahre 1928 wurden aus Dorf und Gut Herzfelde die Gemeinde Herzfelde. Seit 2003 nach der Gemeindegebietsreform ist Herzfelde Ortsteil der Stadt Templin.

Von 1908-1911 ließ sich die Familie Francke eine Sommerresidenz nach den Bauplänen der Architekten Risse und Lessing errichten. Insgesamt fielen 400 Bauleute (auch Italiener) über die kleine Gemeinde her. Die Bauern sollen aus Angst ihre Töchter weggeschlossen haben. Das Schloss verfügte über insgesamt 85 Räume sowie umfangreiche Nebengelasse und Wirtschaftsräume. Gleichzeitig wurde durch die Berliner Gartenbaufirma Späth eine großflächige Garten- und Parkanlage geschaffen. Die Gestaltung und Pflege der Parkanlage lag Herrn Francke sehr am Herzen. Von seinen ausgedehnten Reisen als Holzfachmann brachte er sich seltene Pflanzen und Gehölze mit.

1953 – 1966 war die Kreisparteischule der SED Templin im Schloss untergebracht.

Ab 1966 zog das Kinderheim „Willi Fahrenson“ aus Templin ins Schloss Herzfelde, welches 1991 aufgelöst wurde.

Weiterhin gehören Uhlenhof, Koppel, Annenhof, Steinhausen und Kienheide zu Herzfelde.

Uhlenhof wurde erstmals 1885 erwähnt als Uhlendorf.

Koppel, Ersterwähnung 1885, bezeichnete eine eingehegte Viehweide.

1898 wird Annenhof zum ersten Mal erwähnt. Besitzer war Paul Otto. 1925 zählte Annenhof übrigens 11 Einwohner. Annenhof war ein Gutsvorwerk, benannt nach dem Vornamen einer früheren Besitzerfrau.

Steinhausen wird erstmals 1852 erwähnt und Kienheide, benannt nach der „Keenheid“ für Kiefernwald, 1882/84. Steinhausen war ebenfalls ein Vorwerk. Der Name wird abgeleitet von der steinigen Beschaffenheit des Feldes. Es wird angenommen, dass Kienheide bereits 1860 existierte. 1885 befand sich in Kienheide 1 Haus mit 5 Bewohnern.

Die erste Schule in Herzfelde wurde im 18. Jhd. erbaut. Es war ein eingeschossiger Fachwerkbau mit Steil- und Ziegeldach. In nur einem Raum wurden die Schüler der Klassenstufen 1 bis 8 unterrichtet. Der Schulbetrieb fand hier bis zum Jahr 1928 statt. Eine neue Schule wurde in den Jahren 1922-1928 erbaut. Im Jahr 1979 wurde die Schule aufgelöst, die Schüler besuchten ab da die Grundschule im Nachbarort Mittenwalde. Von 1982 – 1993 war in diesem Gebäude der Kindergarten untergebracht. Das Gebäude wird heute als Kirchengemeindehaus genutzt.

Die Straße zwischen Herzfelde und Kreuzkrug wurde im Jahr 1958 gebaut, Kosten: 290.000 Mark.

1991 wurde die Kläranlage in Herzfelde gebaut.

1997 gründete sich der Landfrauenverband Herzfelde, leider hat sich dieser im Jahre 2007 aufgelöst. Das Gemeindezentrum Herzfelde ist heute Stützpunkt für Ortsbeirat, Dorfklub, private Feierlichkeiten oder Festlichkeiten des ganzen Ortes (Dorffest, Weihnachtsfeiern etc.).

 

(Quellen: Herzfelde – ein Dorf mit Geschichte, Gemeinde Herzfelde; Uckermärkische Dörfer stellen sich vor, Fremdenverkehrsverein Templin e. V.; Brandenburgisches Namenbuch, Teil 9 – die Ortsnamen der Uckermark)

Fakten

  • urkundliche Ersterwähnung: 1375
  • Einwohnerzahl: 229 (Stand: Januar 2017)
  • Fläche: 1.327 ha
  • Kommunale Einrichtungen:
    Gemeindezentrum
    FFw Gandenitz Herzfelde

Weitere Informationen

Weitere Hinweise – etwa zu Veranstaltungen – finden sich unter:

Bildergalerie

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