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Senioren Landsitz

Interview mit Frau Süßenbach (Senioren Landsitz), geführt am 23.02.2021
Heute möchten wir im Rahmen der Initiative „Templin hält zusammen“ den Templiner Senioren Landsitz etwas vorstellen. Dazu haben wir Frau Süßenbach, der Geschäftsführerin, einige Fragen gestellt.

Frau Süßenbach, seit wann gibt es den Senioren Landsiitz?
Nach einer recht langen Vorbereitung konnten wir im Februar 2008 das Hotel, im Juni 2008 die Physiotherapie und im September 2008 das Pflegeheim eröffnen.

Welchen Einfluss hat der aktuelle Lockdown auf ihr Geschäft?
Schon der erste Lockdown war wirklich sehr schwer für uns. Wir in Templin wurden ja am Anfang der Pandemie zunächst „verschont“. Dennoch war natürlich klar, dass sich das Virus auch irgendwann hierher verschleppt. Es fühlt sich an als würde die Pandemie schon jahrelang existieren, aber es ist erst ein Jahr. Da wir uns im Bereich Medizin auskennen wussten wir, welche Gefahr diese Krankheit mitbringt. Deshalb haben wir beschlossen, unsere Türen schon vor in Kraft treten der Eindämmungsverordnung zu schließen. Das wichtigste ist eine klare Kommunikation mit seinen Mitarbeitern. Ich wollte niemanden entlassen. Klar mussten einige in Kurzarbeit treten, das ließ sich nicht vermeiden. Ebenfalls schlimm ist, dass die Eventbranche so eingebrochen ist. Wir haben vor der Pandemie auch viele Veranstaltungen wie z.B. Hochzeiten oder Jugendweihen durchgeführt. Es schmerzt sehr, dass all dies nicht mehr möglich ist und in näherer Zukunft nicht möglich sein wird. Dieses Jahr wird bei uns wohl nichts stattfinden. Wir hatten ja auch einen großen Ausbruch bei uns. Ich bin bewusst an die Öffentlichkeit gegangen um zu zeigen, wie schlimm das eigentlich ist und um die Leute wach zu rütteln. Wir hatten einige Todesfälle, das ist immer noch schwer zu verarbeiten. Niemand hier möchte diese Monate noch einmal erleben müssen.

Auf welche Art und Weise schützen Sie sich?
Wir halten uns an die von der Regierung vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen. Unsere Mitarbeiter, Bewohner und Patienten werden regelmäßig getestet. Auch bei negativen Tests setzen wir die Pflicht zum Tragen einer FFP2 Maske durch. Auf strenge Hygiene haben wir schon vor der Pandemie geachtet. Während der Pandemie achten wir da natürlich noch genauer drauf. Die Gesundheit der Bewohner, Patienten und Mitarbeiter steht für mich an oberster Stelle. Auch die Soldaten, welche uns hier mit den Abstrichen unterstützen, achten auf alle Regelungen. Bei positiven Fällen unserer Bewohner werden diese natürlich isoliert. Es wird eine Schleuse gebaut um diese Bewohner trotzdem versorgen zu können. Unsere Rezeption hat viele Ordner angelegt, um bei einem möglichen Ausbruch nachvollziehen zu können, wo der Ausbruch herkommt.

Was sind ihre Tätigkeiten während der Pandemie?
Unsere Physiotherapie war Gott sei Dank die ganze Zeit geöffnet und auch frei von Corona. Die Gruppen dürfen nicht zusammen Sport oder Therapien machen. Einzelpersonen dürfen wir jedoch therapieren. Die Betreuung der Bewohner ist auch möglich. Alles natürlich unter strengen Hygienemaßnahmen. Wir dürfen trotz der Pandemie neue Bewohner bei uns aufnehmen. Dabei fällt allerdings eine vorherige Führung durch das Haus weg. Ich hätte in den 13 Jahren vor der Pandemie niemals gedacht, dass dies irgendwann mal der Fall sein wird. Früher habe ich den angehenden Bewohnern ein Video von UckermarkTV gezeigt mit vielen Eindrücken von Templin. Dies wurde aufgrund von Datenschutzbestimmungen leider auch verboten. Das meiste muss ich telefonisch machen. Was natürlich wegfällt ist das Hotel. Das Hotel ist geschlossen. Dadurch haben wir die Möglichkeit, unser Servicewohnen ins Rollen zu bringen. Wir hoffen, dass wir unsere Gastronomie so bald wie möglich im Außenbereich öffnen können. Wenn dies der Fall ist, finde ich, dass viel mehr kontrolliert werden muss.

Was halten Sie von THZ?
Ich halte sehr viel von der Initiative. Es wird nach außen hin der Zusammenhalt der Stadt deutlich. Das kann man nur begrüßen. Das Miteinander ist so wichtig, auch wenn man Corona außer Acht lässt. Man muss zusammenhalten und darf nicht neidisch sein. Aber das ist in Templin sowieso schon so, das finde ich sehr toll.

Was ist für die Zukunft geplant?
Ich habe mir vor Jahren schon einen Plan B ausgedacht. Und zwar orientieren wir uns an einem neuen Baustein, nämlich am Service-Wohnen. Das heißt, in individuell eingerichteten Zimmern wollen wir Menschen hauptwohnsitzlich unterbringen. Dadurch können ältere Menschen betreut werden, ohne dass Sie das Gefühl haben in einem Pflegeheim zu wohnen und sind noch viel selbstständiger. Wir bieten Ihnen an, beispielsweise Haushaltsaktivitäten wie Bügeln oder Wäsche waschen selbst zu übernehmen. So läuft der Übergang ins betreute Wohnen viel entspannter. Die Senioren sollen sich so fühlen, als würden sie in einem Hotel wohnen und eine schöne Zeit haben.
Kleinere Veranstaltungen wollen wir in Zukunft auch noch durchführen, jedoch nicht mehr so viele und große wie in den letzten Jahren.

Haben Sie noch ein paar abschließende, positive Worte an die Templiner?
Das wichtigste in solch einer Phase ist Kommunikation. Wir müssen alle Rücksicht aufeinander nehmen um diese schwere Zeit zu bewältigen. Ein herzliches Dankeschön möchte ich dem Bürgermeister Herrn Tabbert aussprechen, der uns permanent unterstützt hat und immer für uns da war und ist. Ich hoffe, dass alle Bürger durchhalten und wir diese Pandemie gemeinsam besiegen. Ebenfalls möchte ich der TMT danken für dieses Gespräch und für die Initiative „Templin hält zusammen“.

Herzlichen Dank für das Interview. Bleiben Sie gesund!

Es folgen weitere Interviews mit Partnern der Initiative „Templin hält zusammen“. Seid gespannt, bleibt vernünftig und vor allem gesund!

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